3 Raben
3 Raben sind bei uns zu Haus.
Sie wohnen in der Stube.
Nun woll'n sie in die Welt hinaus
und drücken auf die Tube.
Der Eine krächzt: "Ich will jetzt fort
und endlich was erleben."
Ein Anderer guckt und schaut hinaus:
"Was wird es da wohl geben?"
Der Dritte ist ganz quietschvergnügt
und schaut auf diese Beiden.
"Wohin soll denn die Reise gehn
mit Spiel und Spaß und Freuden?"
"Schaut doch eure Flügel an.
Aus Papier sind sie geschnitten.
Der Bauch aus Styropor gemacht.
Was hat euch bloß geritten?"
Die Beiden blicken sich jetzt an
und rufen "Das ist dumm".
So kommen wir niemals in die Welt.
Hängen hier nun weiter rum".
Was ist die Lehre von den Raben,
die keine echten Flügel haben?
Ich hab's erzählt in der Geschicht:
"Fliegen kannste oder nicht".
Drum willst auch du in diese Welt,
schau wie ist's um dich bestellt.
Nicht jeder Flug bringt dir was ein.
Ohne Flügel könnt's der letzte sein.
© Uwe Seltmann
Oktober 2019
Armer Rentner
40 Jahre Arbeit und täglich Schufterei.
Sie nahmen dir die Kräfte.
Mit Arbeit ist's vorbei.
Nun sehnst du dich nach Ruhe.
Willst reisen in die Welt.
Doch ums Rentenkonto ist's ziemlich schlecht bestellt.
Hast kaum noch Geld zum Leben.
Du bist ein armer Tropf.
Von Sorgen ist ganz schwer dein armer, armer Kopf.
Du konntest nie was sparen.
Hast heute kaum noch was.
Geplatzt sind alle Träume.
Vorbei der ganze Spaß.
Die da Oben sitzen, verprassen nun dein Geld.
Doch du armer Trottel hast sie selber noch gewählt.
So wirst du vegetieren die letzten Lebensjahr.
Deutschland pfeift auf seine Rentner.
Und das ist leider wahr.
© Uwe Seltmann
Juli 2020
Blick aus dem Klo
Der Blick aus dem Klo,
versöhnt mich mit der Welt,
um welche es schwierig
und sehr traurig bestellt.
Drum schau ich ins Grüne
und genieße es recht.
Die würde ich nie wählen.
Denn Blödheit ist schlecht.
So sitz ich und schaue
ins Grüne manches Mal
Ich werd so weiter machen.
Auch nach der nächsten Wahl.
© Uwe Seltmann
30. Juli 2019
Einsam
Einsam gehe ich durch die Straßen.
Such verzweifelt zu entfliehen.
Die Häuser kalt und oft verlassen.
Wo wird der Weg für mich hingehen?
Kälte nagt an meinem Herzen.
Die Leere raubt mir den Verstand.
Verursacht habe ich manche Schmerzen.
Von Innen total ausgebrannt.
Neue Kraft mag ich bekommen.
Ein Ziel, damit sich Leben lohnt.
Doch ist die Zukunft sehr verschwommen.
Verzweiflung tief im Herzen wohnt.
Könnt ich an den Zeiten drehen
wäre heut ein anderer Tag.
Mit Freude in die Zukunft sehen
könnt ich dann auf einem Schlag.
Doch leider ist dies so nicht möglich.
Die Uhr dreht sich auch ohne mich.
Ist die Hoffnung ganz vergeblich?
Die Summe steht einst unterm Strich.
Ich werd versuchen aufzustehen.
Neue Kraft muss wieder her.
Und sollt die Welt um mich vergehen.
Ich werde kämpfen immer mehr.
© Uwe Seltmann
September 2020
Frei
Dein Blick ist frei,
solange du siehst, was Andere sehen wollen.
Deine Meinung ist frei,
solange du meinst, was Andere dir bestimmen wollen.
Dein Wort ist frei,
solange du sagst, was Andere hören wollen.
Du bist frei,
wenn du nicht mehr tust, was Andere von dir wollen.
© Uwe Seltmann
November 2019
Frieden
Frieden ist ein schönes Wort.
Doch ist er selten heut zu finden.
Krieg herrscht grad an manchem Ort.
Gezeugt durch menschlich Sünden.
Drum such den Frieden, wo du kannst.
Schnell droht dieser zu entschwinden.
Er geht verloren voll und ganz.
Suchst du nicht selbst ihn bald zu finden.
© Uwe Seltmann
Mai 2020
Für einen Verein
Für einen Verein saß ich am Rohr.
Stimmte ein im Lügenchor.
Posteingang- ist der schon da?
Nichts gemacht. - Tirallala.
Den Kunden ärgerts. Was soll das bloß?
Ist schon beim Anwalt. Gnadenlos.
Die Post, versendet oder nicht.
Jetzt ist halt alles beim Gericht.
Wir sind die Besten in der Welt.
Für uns wurde ein Gesetz erstellt.
Drum feiern wir uns selber hier.
Denn Geld ist unsere größte Gier.
Und ausgelagert in die Welt
Ist die Abteilung Bitterfeld.
Zwar nicht an diesem schönen Ort.
Wer glaubt denn schon an unser Wort?
Drum hört auch weiter auf die Lügen.
Wir wollen euch doch nicht betrügen.
Bleiben gierig bis zum Tod.
Kündigung tut jetzt schon Not.
Wir nehmens auch noch von den Erben.
Billig lässt sich's halt nicht sterben.
Drum denkt an uns bei Tag und Nacht.
Seid ruhig um euren Schlaf gebracht.
Mir reicht's. Ich hab das alles satt.
Die Wahrheit ist ein anderes Blatt.
Auf Wiedersehen. Das sag ich nun.
Und werde jetzt was anderes tun.
© Uwe Seltmann
Oktober 2019
Helden
Es gibt sehr vielen Helden
in dieser kranken Zeit.
In verschiedenen Berufen
sind sie für dich bereit.
Sie sitzen an der Kasse
und räumen Ware ein.
Würden auch Mal gerne
bei ihren Kindern sein.
Hören deren Sorgen
und trösten sie im Nu.
Sie kämpfen für das Morgen
und finden keine Ruh.
Im Krankenhaus die Ärzte
ihr Allerbestes tun.
Schwestern und auch Pfleger
kommen kaum zum Ruh'n.
Sie und viele Andere
fordert diese Zeit
bis auf's Allerletzte.
Sei zum Dank bereit.
© Uwe Seltmann
März 2020
Kirchenmaus
Unsere kleine Kirchenmaus
geht in der Kirche ein und aus.
Sie kennt den Altar und die Glocken.
Auf der Orgel sah man sie schon rocken.
Sie fühlt sich wohl in diesem Haus.
Halt ne echte Kirchenmaus.
So Vieles hat sie schon erlebt.
Auch gehört manch Stoßgebet.
Hochzeit, Taufe, Kindersegen
kommt ihr immer sehr gelegen.
Unter der Bank schaut sie dann zu.
Auch wenn's geht zur letzten Ruh.
Und geht sie irgendwann in Rente.
Bleibt sie hier zum seel'gen Ende.
Hört noch Mal den Glockenklang
als wunderschönen Abgesang.
© Uwe Seltmann
Februar 2020
Licht
Es steht ein Licht im Fenster.
Es leuchtet dieser Nacht.
Es ist das Licht der Hoffnung.
Es bricht des Dunklen Macht.
Das Licht bringt seine Helle
in diese dunkle Welt.
Es soll auch dir heut leuchten.
Ich hab's für dich gestellt.
Lass dieses Licht jetzt scheinen
tief in dein Herz hinein.
Es schenkt dir seine Helle
und etwas Glücklich sein.
@ Uwe Seltmann
März 2020
Manchmal hab ich Angst
Manchmal hab ich Angst
vor dem, was hier geschieht.
Ich sehe nur noch Schwärze.
Die legt sich aufs Gemüt.
Ich würde gerne fliehen aus dieser dunklen Welt.
Sehne mich nach Helle,
die für ewig hält.
Möchte wieder schöpfen einfach neue Kraft.
Die Sorgen sollen sterben.
Sie haben mich geschafft.
Sehne mich nach Ruhe und
Frieden in der Welt.
Doch darum ist es heute ziemlich schlecht bestellt.
Die Erde will erbeben durch der Dummheit Macht.
Die Dummen wollen siegen.
Das wäre ja gelacht.
Drum muss ich weiter machen.
Auch wenn es ist nicht schön.
Die Dummheit kann zwar lachen.
Doch sie wird untergehen.
Denn die Wahrheit ist der Sieger.
Zerbricht der Dummen Macht.
Sie wird die Welt verändern.
Zu Ende geht die Nacht.
©Uwe Seltmann
August 2020
Mit 69 Jahren
Mit 69 Jahren sollen wir in Rente geh'n.
Mit 69 Jahren - das ist doch wunderschön.
Mit 69 Jahren ist oft alles schon vorbei.
Mit 69 Jahren erliegst du dieser Hetzerei.
Doch die Banken und der Staat,
die sehen es so vor.
Denn du wirst immer älter, du armer deutscher Tor.
Hast gerammelt und geschuftet das ganze Leben lang.
Die Knochen sind verschlissen, die Nerven liegen blank.
Kriegst bald deine Rente erst mit 69 Jahren.
Kannst mit dem Rollator ja noch zur Arbeit fahren.
Vielleicht bist du bis dahin auch schon lange tot.
Gezahlt in die Rentenkasse. Du armer Vollidiot.
Das Geld, das kriegen andere und leben gut davon.
Du hast's gezahlt. Der Tod ist nun dein Lohn.
Vielleicht kommt es auch anders. Du erlebst die Rente noch.
Dann kommt das nächste, doch auch nicht bessere Joch.
Gebrochen und krank im Altersheim du bist.
Das schöne Rentnerdasein ist ein echter Mist.
Geträumt von vielen Reisen hast du früher mal.
Kriegst täglich gefüttert dein kärglich Gnadenmahl.
Stimmst dann mit ein im deutschen Rentner-Chor.
Singst der Politik dein letztes Ständchen vor.
Dieses ist sehr traurig und leider bitter wahr.
Immer mehr Deutsche erleben nicht ihr erstes Rentenjahr.
Mit 69 Jahren sollen wir in Rente geh'n.
Mit 69 Jahren - das ist doch wunderschön.
Mit 69 Jahren ist oft alles schon vorbei.
Mit 69 Jahren erliegst du dieser Hetzerei.
© Uwe Seltmann
Oktober 2019
Montag
Das Wochenende ist vorbei.
Es beginnt von vorn die Schufterei.
Der Staat, er muss ja funktionieren.
Du darfst den Mindestlohn kassieren.
Drum mach dein Ding und sehe zu,
wie die Steuer greift im Nu.
Du darfst zwar schuften und malochen.
Doch wenig bleibt dir in vier Wochen.
Und die Moral von der Geschicht.
Arbeit lohnt sich manchmal nicht.
© Uwe Seltmann
Februar 2020
Panik
Panik greift um sich im Land.
Deutschland vorm Total-Stillstand.
Coronas Viren überall.
Wenig Rat. Nur lauter Schall.
Grenzen werden dicht gemacht.
Nicht bei uns. Das wär gelacht.
Wir schaffen das in diesem Land.
Dafür sind wir gut bekannt.
Die Krise kennt ein anderes Ziel.
Lenkt gut ab vom Welten Spiel.
Politik und ihr Versagen
sehen wir in diesen Tagen.
Hundert Jahre sind nicht lang.
Weltwirtschaft am Untergang.
Damals fand man keinen Rat.
So wie heut in diesem Staat.
Warten wir, was nun geschieht.
Jeder hat sein Fachgebiet.
Über das hinaus zu schauen
trauen sich nicht mal die Schlauen.
Sie könnten sehen, wie es steht.
Das so Manches bald vergeht.
Doch mit Geld und gut dotiert
die Arroganz sich selbst regiert.
© Uwe Seltmann
März 2020
Prost Trost
Mein Trost in dieser schweren Zeit,
das ist der Alkohol.
Drum trink ein Bierchen ich so gern.
Es tut der Seele wohl.
Gebraut wird es an manchem Ort
in unserem schönen Land.
So trinke ich mal hier, mal dort.
Es zischt und löscht den Brand.
Doch ist es mal ein Bier zuviel.
Was ja geschehen kann.
Verfehle ich schon mal das Ziel.
Ich armer, armer Mann.
Und die Moral von der Geschicht,
die ich euch grad erzählt.
Einer verträgts, der Andere nicht,
wird er vom Durst gequält.
© Uwe Seltmann
Vatertag 2020
Wahrheit
Die Wahrheit ist gestorben.
Im Land es dunkel wird.
Gelogen und betrogen
wird weiter unbeirrt.
Was soll aus uns bald werden,
wenn es so weiter geht?
Die Lüge müsste sterben,
damit die Wahrheit neu ersteht.
Es kämpfen jedoch Mächte im Dunkeln dieser Welt.
Sie wollen dies verhindern. Es ist sehr schlecht bestellt.
Drum sag einfach die Wahrheit, wo sie angebracht.
Bring ein bisschen Helle in diese dunkle Nacht.
© Uwe Seltmann
März 2020
Weihnacht unterm Tannenbaum
Ein Arbeiter geht zur Weihnachtsschicht.
Stillstand kennt die Firma nicht.
Auch heute muss der Euro rolln.
Einen Zuschlag gibt's zum Mindestlohn.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
Eine junge Frau ganz einsam ist.
Sie weiß nicht, was Familie ist.
Die Eltern hat sie nie gekannt.
Wünsche und Träume sind verbrannt.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
Eine Pflegerin im Altersheim
sieht kaum die eigenen Kinderlein.
Schichtbetrieb und wenig Zeit
hält das Fest für sie bereit.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
Ein alter Mann ist ganz allein.
Denkt, es könnt ganz anders sein.
Die Kinder sind in der Ferne jetzt.
Kommen nicht zum Heiligen Fest.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
Ein Obdachloser friert so sehr.
Wie ihm geht es noch Vielen mehr.
Durch die Straßen zieht er nun.
Was kann er denn auch Anderes tun?
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
Ein Junky sich den goldenen Schuss bald setzt.
Er hat die Schnauze voll von Fest.
Die Welt ist lang nicht mehr sein Ding.
Hat erlebt, wie mancher schon so ging.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
Ein Soldat im Schützengraben
würde gerne Frieden haben.
Die Kugel kennt den Frieden nicht.
Trifft ihn mitten ins Gesicht.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
So ist das Fest nicht nur voll Freud.
Für manche wird es schnell zum Leid.
Drum denkt an die, wo's anders läuft.
Der eine oder andere sich besäuft.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche ist das nur ein Traum.
Wenn ihr in den Kirchen seid,
zur wunderschönen Weihnachtszeit,
wird mancher in Verzweiflung leben,
dem wir sollten Hoffnung geben.
Weihnacht unterm Tannenbaum,
für manche bleibt das nur ein Traum
© Uwe Seltmann
Dezember 2019
Zigeunersoße
Ich wollte mir manchmal Gutes tun.
Von Knorr die Soße war.
Lecker schmecken tut sie schon.
Zigeunersoße. Wunderbar.
Doch als Rassist ich nun beschimpft,
wenn ich die Soße ess.
Wenn ich Zigeunersoße nun verspeis,
kommt es vielleicht noch zum Prozeß.
Drum wird sie jetzt bald umbenannt.
Der Staat, der mag das so.
Einst wurden Bücher mal verbrannt.
Heut ist es mit den Worten so.
© Uwe Seltmann
August 2020
Zwischen Morgen und Nacht
Zwischen Morgen und Nacht.
Was hat der Tag dir gebracht?
War es Sorge und Leid?
Gab es Mißgunst und Neid?
Brachte er Friede und Glück?
Dir sogar die Liebe zurück?
Wie war Heut dein Leben?
Konntest du Feinden vergeben?
Hast du Frieden gefunden?
Gab es traurige Stunden?
Schau auf diese Zeit.
Sei für Morgen bereit.
Der Tag geht zur Ruh.
Behütet seist du.
© Uwe Seltmann
Januar 2021