Weihnacht is gekumme
Weihnacht is gekumme.
Is schennste Fast im Gahr.
Haufen Karzen tunne brenne.
Es is fei wunnerbar.
Es Licht, das tut uns scheine,
bei Tog un aa bei Nacht.
Senn Frieden hot dor Heiland
of diese Walt gebracht.
Dar liecht fei in dor Krippe.
Als klaanes Kind geborn.
Mor feiern seine Akunft.
Aa Du bist net verlorn.
Drim lass des Kinnels Licht
nei scheine in Dei Harz.
Dann warst De fei erlaam.
Aa fier Diech giehts Himmelwarts.
© Uwe Seltmann
Dezember 2022
Weihnacht
Das Kind liegt in der Krippe,
geboren dieser Welt.
Zu leben und zu sterben
ist ihm vorbestellt.
Das Kind ist nicht nur Kinde.
Es ist auch Gottes Sohn.
So schwer dies ist zu greifen,
der Glauben kann es schon.
Und dieser ist gekommen zu retten unsere Welt.
Drum schau einmal zur Krippe. Wie ist es dort bestellt?
Die Eltern stehen beide am Fuß der Krippe dort.
Auch Schafe und die Hirten zog es an diesen Ort.
Sie alle stehen und schauen
Im Raum ist es ganz leis.
Ein Stern ist hell am leuchten.
Gottes Sohn sei Ehr und Preis.
Denn dieser liegt und strampelt
in der Krippe nun.
Er lacht und kann auch schreien.
Dies wird er öfters tun.
Denn noch ist er das Kinde,
geboren dieser Welt.
Doch er wird tragen alle Sünde,
welche uns gefangen hält.
Das Kindlein in der Krippe vom Stern beleuchtet wird.
Drei Weiße folgen seinem Lichte vollkommen unbeirrt.
Nun sind sie hier und knien vor dem Sohn der Schöpfung hin.
Auf Gottes Sohn zu sehen, dass ist auch ihr Gewinn.
Drum schau auch Du auf Christus. Nicht nur zur Weihnachtszeit.
Er ist zu uns gekommen für alle Ewigkeit.
Uwe Seltmann
18.11.2018
Die Glocke
Die Glocke in der Kirche ruft uns zum Kirchengang.
Zu Lob und Ehre Gottes, Gebet und Lobgesang.
Die Glocke hängt am Baume zur schönen Weihnachtszeit.
Ihr Leuchten und ihr Klingen schenkt uns Besinnlichkeit.
Eine Kuh, sie steht im Stalle,
die Glocke umgehängt.
Auch ihr gilt dieser Frieden,
den Gott der Welt geschenkt.
Denn zur Ehre Gottes klingen die Glocken in das Land.
Christus ist geboren. Gott reicht uns seine Hand.
Drum feiern wir den Sohne mit der Glocken Klang.
Sie wollen uns ertönen als himmlischer Gesang.
Uwe Seltmann
Dezember 2018
Is Raacherkaarzel
In Crutendorf bi iech geborn.
Ier Leit, ier kennt mich fei.
Mol schwarz, mol bunt. Mol gruß, mol klaa.
Su tu iech immer sei.
Besonnersch is mei Duft bekannt.
Iech riech fei wunnerbar.
Su bi iech in dr Walt bekannt
als arzgebirgscher Star.
Aus Taag, ja do war iech gemacht.
Is kimmt su monches nei.
Geformt, verpackt un dann verkaaft.
Su is mei Laam. Su muss is sei.
Doch kimmt mei End. Dann wird's ganz haaß.
Es glimmt un gliet un qualmt.
Mei Duft durchs ganze Haisel zieht.
Un iech bi ganz zermalmt.
Am End a bissel Asch noch blebt.
Mei Laam is nu vorbei.
Dr Duft dir in dr Noos noch liecht.
Su muss is aber sei.
Un wenn ier socht,
noch anre gibt's, die a su wie iech sei.
Dann denk fei dra,
das Original ka ner a Crutendarfer sei.
Drim kimmst de mol noch Crutendorf,
un guckst e mol vorbei.
Ze Tausende, su findts de mich
in dr Raacherkarzelmacherei.
© Uwe Seltmann
September 2019
Weihnachten in Crutendorf
Weihnachten in Crutendorf,
dos ist fei wunnerschie.
Weihnachten in Crutendorf,
do ziehts miech immer hie.
De Fanster, die sei do belecht.
Is kaa net schänner sei.
Noch Raacherkarzeln riechts su schie,
kimmt mor in a Haisel nei.
In dr Nacht hots aa geschneit.
Dor Schnee liecht Meterhuch.
De Kinner hots fei sehr gefreit.
Ieberm Dorf a weißes Tuch.
Vum Liemstaa kimmt a Wind dorhar.
Is pfeift un stiermt un schneit.
Dor Schießbarg is kaum noch ze saah.
Dor Winter hot sei schennste Zeit.
Drim feiern mr in Crutendorf
un sei a garn beisamm.
Weihnachten uum im Aarzgebirg,
dos mecht iech immer ham.
© Uwe Seltmann
November 2019
Christkind
Eines Tages ist es wieder soweit. Der graue November geht zu Ende und der Weihnachtsmonat Dezember übernimmt das Regiment. Nun sollen wieder alle Zimmer weihnachtlich geschmückt werden. Papa hat seiner kleinen Emily erzählt, dass auch bald wieder das Christkind vom Fenster aus mit seinem Lichterbogen in die Welt strahlen wird.
"Das Christkind? Habe ich das schon gesehen?" fragt sie. "Ja. Wie in den letzten Jahren holen wir es wieder aus seinem Versteck. Du wirst sehen, dass du es schon kennst."
In einem extra großen Karton steht es mit all den anderen Weihnachtssachen im Schrank. Sicher und trocken, damit es noch lange erhalten bleibt.
Papa wird immer richtig sentimental, wenn er sein Christkind sieht oder an es denkt. Seine Eltern haben es extra für ihn, als er noch ein kleines Kind war und mit ihnen im erzgebirgischen Crottendorf wohnte, herstellen lassen.
Dort war es bei vielen Familien Brauch, dass für jedes Kind ein Christkind ins Fenster gestellt wurde. Für Jungen mit blauer Haube und Schal, während die Christkinder der Mädchen in Rosa gekleidet sind. Noch heute sieht man viele von ihnen in der Weihnachtszeit an den geschmückten Fenstern stehen. Und auch neue Christkinder werden in Crottendorf liebevoll gefertigt.
Vor einigen Jahren ließ Papa sein Christkind sogar in Crottendorf neu einkleiden. Es bekam einen neuen Mantel aus Kaninchenfell, eine schicke Haube und Schal. Und ganz wichtig, einen superschönen Lichterbogen, mit dem es in die Welt strahlen kann.
So steht es nun bald wieder für einige Wochen am Fenster und leuchtet in die Welt. Ein Gruß aus Crottendorf und seiner erzgebirgischen Tradition.
Und auch Emily kann sich freuen, wenn sie das Christkind sieht und es ab und zu auch einmal streichelt.
Das echte Christkind sieht vielleicht lächelnd vom Himmel herab auf seine kleinen Erdenkinder, für welche es vor über 2000 Jahren zu uns kam.
© Uwe Seltmann
Oktober 2019